Was ist es, dass unsere zwischenmenschliche Kommunikation immer oberflächlicher wird. Ist es Unwissenheit, fehlende Empathie oder schlichtweg Bequemlichkeit?
Ich lege Wert auf unsere Sprache. Die Wahl unserer Worte, aus denen wir unsere Sätze bilden. Worte die verletzen oder beflügeln können. Schon allein dadurch, dass Sprache für mich als Keynote Speaker mein Handwerkszeug ist. Genau wie jeder Handwerker, dem sein Handwerkszeug wichtig ist und in das er wie selbstverständlich investiert, statt mit minderwertigen Handwerkszeug zu arbeiten.
Bei jeden Gespräch das ich führe, ob nun als Mentor mit meinen Mentees, auf Veranstaltungen oder im privaten Bereich, gelten für mich zwei Regeln.
- Zuhören, statt nur hinhören
- Mein Gegenüber wertschätzen, indem ich ihn in den Mittelpunkt unserer Unterhaltung stelle
Doch leider fehlt es mir immer öfter, dass zu wenig nachgedacht wird, bevor ein Text mit einem Klick auf Senden verschickt wird. Woher kommt dieses Ungleichgewicht? Sind es selbsternannte Gurus die vorwiegend jungen Menschen beibringen, so meine Beobachtung, nichts sagende Nachrichten zu versenden?
Nennen Sie es gern „old school“, aber bevor ich mit jemanden kommuniziere, informiere über mich über diese Person. Dazu bietet uns das Zeitalter der Digitalisierung nun wirklich mehr als zahlreiche Möglichkeiten. Wenn ich im Office am Telefon mit jemanden spreche, dann habe ich seine Website geöffnet, um zielgerichtet Fragen zu stellen, die mein Interesse geweckt haben.
Diesen Schritt der Vorabinformation lassen leider viele gänzlich ausfallen. Und somit erreichen mich dann völlig Sinn befreite Nachrichten über Instagram wie diese hier:
„Hey, hoffe alles klar bei dir? Cooles Profil! Was machst du beruflich, wenn ich fragen darf? Gruss …“
Dabei ist es irrelevant, ob diese Nachricht nun via Bot oder persönlich geschrieben verschickt wurde.
Und auch auf LinkedIn erreichen mich etliche Nachrichten, mit ähnlichem Wortlaut wie diesem:
„Hey Dirk, vielen Dank für das Hinzufügen! Und es ist mir wichtig eine Verbindung mit meinem Netzwerk zu knüpfen.
Ich habe gesehen du bist als Speaker und Mentor tätig, wirklich interessant! Erzähl doch mal kurz, was machst du genau?
Beste Grüße …“
Nett umschrieben, aber im Kern das gleiche Spiel. Zeit ist ein ein kostbares Gut von uns Menschen und diese Art der Kommunikation ist ein sinnloser Zeitfresser und dadurch nicht beachtenswert. Wer mein Profil kennt, und ich lade Sie herzlich dazu ein einmal vorbeizuschauen, der weiß, dass dort ausreichend Informationen vorhanden sind, „was ich genau mache“. Wenn dies nicht genügt, dann geht man auf die Homepage und wenn dann tatsächlich noch Fragen offen sind, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Man will die Informationen nicht verstehen, weil man kein wahres Interesse am Gegenüber hat
- Man führt ein sympathisches und wertschätzendes Telefonat
Ich wünsche mir wieder mehr sinnhafte und tiefgründige Kommunikation, auch wenn der Mensch von Natur aus oberflächlich ist. Ein frommer Wunsch, ich weiß. Aber ich drehe es um und sage mir: Es finden sich die Menschen, die respektvoll und wertschätzend etwas zu sagen haben und denen widme ich sehr, sehr gerne einen Teil meiner wertvollen Lebenszeit.
Ich freue mich sehr über Ihre Erfahrungen als Kommentar. Vielleicht sehe ich ja alles völlig falsch und bin immer bereit, dazu zu lernen.
HERZlichst,
Dirk-Oliver Lange
Keynote Speaker über Intuition und Menschlichkeit im BusinessLeben. Mentor für Selbstwert. www.DirkOliverLange.com